Seit den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts gibt, es, eingeleitet noch von Franz Josef Strauss, eine vertraglich geregelte Kooperation des Freistaats Bayern mit der chinesischen Provinz Shandong. Zu den von Bayern übernommenen Aufgaben gehört u.a. der Aufbau eines Deutschen Departments. Zum Berater dieser speziellen Aufbauarbeit wurde Anfang der neunziger Jahre Prof. Dr. Alois Wierlacher vom Bayerischen Staatsministerium berufen. Er plädierte ebenso wie das Staatsministerium für den Aufbau des Departments nicht in der Provinzhauptstadt Jinan, sondern in Qingdao, weil diese Millionen-Stadt über historische Verbindungen zu Deutschland verfügte, viele Kontakte zu deutschen Gemeinden geknüpft hatte und sich anschickte, Anlass und Gegenstand zahlreicher Forschungen zur deutsch-chinesischen Beziehungsgeschichte zu werden.
Die Aufbauarbeiten begannen 1994 und führten zur Einrichtung von BA und MA-Studiengängen für interkulturelle Germanistik. Seit seiner Pensionierung Ende 2001 nimmt Professor Wierlacher seine Beratungsaufgabe im Rahmen der China-Aktivitäten der Hanns Seidel-Stiftung wahr. Anfang November 2004 wird an der Universität Qingdao das zehnjährige Jubiläum der Aufbauarbeit gefeiert.
Literaturhinweise:
Yong Liang/ Dezhang Liu (Hg.): Interkulturelle Deutschstudien. Shanghai 2000
Dezhang Liu: Modellsuche der chinesischen Germanistik. In: Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache 27 (2002), S. 433-447.
Yong Liang/ Dezhang Liu/Marcus Hernig/Minru Qian: Ansätze interkultureller Germanistik in China. In: Alois Wierlacher /Andrea Bogner (Hg.): Handbuch interkulturelle Germanistik Stuttgart 2003, S. 602-608.
08.11.2023